HighEnd Archaeology

 

Graphics and Photographs
Copyright © Dr. Willi Kramer

 

Home
Ausstellungen

Messestand und Bühnenshow des Landes Schleswig-Holstein für die Internationale Grüne Woche, Berlin 2006

 


Der Messestand wurde in 3ds-MAX vollständig virtuell vorbereitet; die Tische rechts sind für die Wikinger-Handwerksgruppen vorgesehen, die sich alle drei Tage mit jeweils neuem Thema ablösten.


Der realisierte Messestand während des Aufbaus. Bewährt hatte sich das gestalterische Konzept, nicht alle Flächen voll zu bepflastern, wie dies auf Messen geradezu Regel ist. Der Besucher, der ohnehin den Stand eher streift, kann so wenigstens erfassen, dass es sich hier um einen Schleswig-Holstein-Stand handelt. Die Wikinger schließlich hatten die Funktion, den Besucher heranzuführen und zum kurzen Verweilen zu bringen.


Auch die bauliche Gestaltung der Bühnenshow wurde virtuell vorbereitet. Hintergrund der Auftritte von Politikern und Menschen der Region sollten der Nachbau eines Wikingerschiffes sowie ein kleiner Schlei-Fischkutter bilden, um den maritimen Charakter der Region deutlich zu machen.

Die Messehalle ist ebenso in 3ds-Max nachgebildet worden: Rechts die Bühne, links oben der Messestand (im Entwurfsstadium).

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen im Gespräch am Messestand, auf dem er bei mehreren Besuchen etwa 4 Stunden verbracht hat. Neben ihm: Die Organisatorin von Messestand und Bühnenshow und Co-Autorin des Konzeptes, Dr. Anke Feiler-Kramer.
 

Die außerordentlich symphatische NDR-Moderatorin Heike Götz während der Bühnenshow im Gespräch mit Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, dem dänischen Generalkonsul Prof. Dr. Henrik Becker-Christensen sowie dem Kreispräsident und Vorsitzenden des deutsch-dänischen Regionalrates Johannes Petersen.
Die Show verlief nach einem exakt ausgearbeiteten Regieplan. Die besprochenen Themen wurden auf einer Großleinwand durch eingeblendete Fotos, Texte und Kurzfilme unterfüttert und so attraktiviert.


Der Stand während der Messe.

Eine Wikingergruppe mit MP Peter Harry Carstensen.

Die Internationale Grüne Woche Berlin gehört zur kleinen Gruppe weltweit beachteter Messe-Veranstaltungen. Das spiegelt sich auch in den Besucherzahlen wider: Knapp 500.000 Besucher kommen jährlich. Mit 4.100 Pressevertretern ist die Grüne Woche auch ein internationales Medienereignis.

Auf der Internationalen Grünen Woche Berlin 2006 präsentierte sich das Land Schleswig-Holstein in der Sonderschau „Leben auf dem Lande“ (Halle 21b) unmittelbar neben dem Messestand der Europäischen Union. Erstmals sollten nicht Regionen, sondern Themen behandelt werden. Als Thema des Jahres 2006 waren grenzüberschreitende Projekte im Ländlichen Raum vorgesehen.

Das Land Schleswig-Holstein folgte dem Thema der Sonderschau mit einer Darstellung kulturtouristischer Ziele in der deutsch-dänischen Grenzregion . Hintergrund der kulturtouristischen Ausrichtung war ein Aufgabenschwerpunkt des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR), welcher neue Impulse in die Wirtschaftsentwicklung des Ländlichen Raumes tragen sollte. Einen besonderen Beitrag dazu erwartete man vom Kulturtourismus, der neben regionaler Wirtschaftsförderung auch eine nicht zu unterschätzende Binnenwirkung hat: Das Bewusstsein um die Kulturgeschichte der Region trägt zur Identität und zum Heimatgefühl im ländlichen Raum bei.

Die wikingerzeitlichen Großdenkmale Danewerk und Haithabu sind sicher die markantesten kulturtouristischen Ziele im ländlichen Raum der deutsch-dänischen Grenzregion. So traf es sich gut, dass das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein mit Fördermitteln der LEADER+ schlei-region gerade ein transnationales Projekt begonnen hatte, das die kulturtouristische Entwicklung des Danewerks zum Ziele hat. Auf Initiative von Herrmann Josef Thoben, Leiter des Dezernates „Integrierte ländliche Entwicklung“ am Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, hatten Dr. Anke Feiler-Kramer und Dr. Willi Kramer ein Konzept erarbeitet, nach dem der Messeauftritt gestaltet werden sollte. Die Kosten, rund 80.000,- EU, wurden dank Leader+ schlei-region zur Hälfte von EU-Mitteln getragen.

Das Konzept sah vor, die maritime Landschaft der Grenzregion vorzustellen und mit ihrer kulturgeschichtlichen Besonderheit zu verknüpfen: Nur hier im nördlichsten Teil Deutschlands kann der Besucher Denkmale der Wikingerkultur erleben und entdecken. Die Wikingerkultur als gemeinsame Vergangenheit verbindet uns auch mit unseren dänischen Nachbarn in Sønderjylland, Aus diesem Grund waren touristische und kulturelle Einrichtungen der dänischen Nachbarregion am Messeauftritt beteiligt.

Die Verbindung von maritimer Landschaft und Wikinger-Vergangenheit kam bei einer dreistündigen Bühnenshow zum Ländertag-Auftritt Schleswig-Holsteins deutlich zum Ausdruck: Auf der Bühne sahen die Besucher das Original-Fischerboot des Schleswig-Holmer Fischers Jörn Ross. Der Fischereimeister und sein Sohn Niels erzählten aus ihrem Arbeitsleben auf der Ostseeförde Schlei. Daneben standen ein „Faeroer-Holzboot“ (Wikinger Bautradition) und eine Gruppe von Wikingern (Opinn Skjold), welche die Vergangenheit der Region präsentierten. Die szenischen Events und Interviews wurden durch Background-Projektionen mit visuellen Informationen untermalt und durch Live-Musik der deutsch-dänischen Band „Painted Green“ begleitet. Den Abschluss bildete eine Verlosung von 2-3 Kulturwochenenden in der Schlei-Region und in Sønderjylland. Schließlich wurden heimische Produkte in Form von regionalem Bier (Asgaard Brauerei Schleswig) und Fruchtsäften (H. Steinmeier Süßmosterei GmbH) sowie Fischprodukte (Sabine Ross) zur Verköstigung angeboten.

Der Messestand in der Messehalle 21b warüber zehn Tage hinweg das ständige Informationsportal des Landes Schleswig-Holstein. Mit großformatigen Fotomotiven (1,50 m mal 2 m) sowie mit Bewegtbildern (Kurzfilme, Computeranimationen, Diaserien im Format HDV) wurden über einen Plasma-Monitor Informationen visuell vermittelt. Kleindarsteller mit Reenactment-Handwerk der Eisen- und Wikingerzeit (Lederverarbeitung, Bernsteinschleifen, Pfeil- und Bogenherstellung) erweiterten die Präsentation. Teilweise konnten Besucher hier auch selbst tätig werden. Über Flyer- und Broschüren der einzelnen Regionen, Themen und Partner erfolgte eine umfangreiche Infovermittlung. Alle Segmente waren zweisprachig in deutsch und dänisch gehalten.

Projektträger des Unternehmens war das Amt Tolk unter Leitung von Amtsvorsteher Werner Berlau. Dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein wurden Konzeptentwicklung, Organisation und Durchführung übertragen (s.o.). Es bestand enge Kooperation mit den Tourismus-Institutionen Schlei Ostsee GmbH Schleswig (Anke Lüneburg) und dem Turistbureau Rømø (Bodil Glistrup). Dänischer Partner für fachliche und kulturelle Inhalte war schließlich der Hjemstedt Oldtidspark, ein vor der Insel Rømø bei Skærbæk gelegenes Aktiv-Museum (Eisenzeit bis Mittelalter) und Außenstelle des Haderslev Museums, das in der Region Sønderjylland dänische Museumskultur vertritt.